Das Orgelwerk J. S. Bach’s kann als Zentrum und Angelpunkt der künstlerischen Laufbahn von Lionell Rogg angesehen werden. 1936 geboren, studierte Rogg am Genfer Konservatorium, wo er 1956/57 Erste Preise für Orgel bei Pierre Segond und für Klavier bei Nikita Magaloff erhielt. Die erfolgreiche Aufführung des Bachschen Gesamtwerkes in der Genfer Victoria Hall brachte dem 25jährigen den Beginn der internationalen Karriere.
Als Organist und Cembalist hat er in den Musikzentren Europas, der UdSSR, Südafrikas, Japans, der USA und Australiens konzertiert. Mit Soloabenden ist er in der Royal Festival Hall, London, der NHK Hall Tokio und der Alice Tully Hall, New York, aufgetreten. Rogg ist Orgelprofessor am Konservatorium in Genf und gibt regelmässig Meisterkurse, so in Cambridge, Oxford und an den amerikanischen Universitäten Harvard und Northwestern.
Lionell Rogg, ein brillanter Improvisator, hat Werke für Chor, Orgel, Klavier und Kammermusik komponiert und ist Autor eines Buches über Kontrapunkt.
Nicht weniger als dreimal hat Rogg das gesamte Orgelwerk Bachs auf Schallplatte eingespielt. Entstand die erste Einspielung im Grossmünster Zürich, so wurden für die zweite Serie die historische Orgel von Arlesheim und für die jüngste neue Instrumente in Genf, Muri, Netstal, Sorö und Kopenhagen verwendet. Auch das gesamte Orgelwerk von Couperin, Grigny und Brahms wurden von Rogg eingespielt, für seine Aufnahme der Kunst der Fuge erhielt er 1970 den „Grand Prix du Disque“, für die Gesamteinspielung von Buxtehude 1980 den Deutschen Schallplattenpreis.