Wolfgang Sieber entstammt einer Musikerfamilie aus Lichtensteig, nahe dem «Geburtsort» von über hundert Toggenburger Hausorgeln und ist seit seinem vierzehnten Lebensjahr ständiger Organist. Nach seiner Patentierung als Primarlehrer verdankt Wolfgang Sieber seine Ausbildung in Klavier, Orgel und Kirchenmusik seinen Eltern, u.a. Christa Romer, Johannes Fuchs und Roland Bruggmann in St. Gallen, Hans Vollenweider in Zürich, Jirí Reinberger in Prag, Gaston Litaize und Jean Langlais in Paris und Franz Lehrndorfer in München.
Siebers Schaffen umfasst klassische, ethnische, traditionell-volkstümliche und Bereiche des Jazz und der Kleinkunst. Als Solist wie als Partner unterschiedlichster Gruppierungen musiziert er als Interpret, Arrangeur und Komponist. CD-Produktionen mit Yang Jing, Lukas Christinat, Heinz della Torre, Uwe Steinmetz oder Immanuel Richter, dem Ensemble Corund, Swiss Brass Consort, vielen Jodelformationen, der Guuggenmusig Wäsmali-Chatze u.a. dokumentieren seine musikalische Vielfalt.
Wolfgang Sieber ist auch pädagogisch und kompositorisch tätig. Für den Verein der Orgelfreunde der Luzerner Hofkirche organisiert er unter dem Label «Die Orgel und der Wein» 6-Tage-Reisen durch das Südtirol, ins Wallis, nach Spanien, ins Burgund und Burgenland (Wien, St. Florian). Als Förderer junger Musiker engagiert er sich als Stiftsorganist (seit 25 Jahren) an der Luzerner Hofkirche für Komponistenbegegnungen und Promotionsveranstaltungen mit Stil- und Besetzungskontrasten zwischen Gregorianik und Funk, Meditation und Rap.
Im November 2009 wurde Wolfgang Sieber mit dem Kunst- und Kulturpreis der Stadt Luzern und 2014 mit dem «Goldenen Violinschlüssel» für besondere Verdienste um die Volksmusik geehrt. Aus Anlass des 50-Jahr-Jubiläums als Kirchenmusiker wurde ihm am 1. November 2017 von Dr. Felix Gmür, Bischof von Basel, der päpst- liche Orden «BENE MERENTI» verliehen.